Kurze News aus dem Karl-Kummer-Kiez / 4

Über deuschtümmelnde Mischungen…

Auf dem Kiezspaziergang gab es ja bekanntlich eine kleine Begehung mit kurzzeitiger Inaugenscheinnahme eines Grundstückes. Das lag in Sichtweite einer der im Kiez ach so beliebten Baugruppen („Zwillingshaus“). Aus dieser kam dann auch ein Bewohner auf den angeigneten Platz der ehemaligen Autowerkstatt gedackelt, angelockt vom Megaphon…

Er schrieb auf einem  Zettel,  wie er sich den Kiez vorstellte.  Klammheimlich hängte er ihn auf  und verschwand still und leise wieder. Wahrscheinlich freute er sich die ganze Nacht ob seines kleinen Coups. Viele lachten über seine Werk.  Und nach angeregten kleinen Debatten wurde er ergänzt.

Eine „gute Mischung für den Kiez wünscht“ er sich – ganz so als wohne er schon seit Jahren hier und nicht als zerstören  gerade  Leute wie er den Kiez.  Er selber hat Neukölln hinter sich gelassen, „des Kindes wegen“ wie er mal gestand.  Weil in Neukölln waren ihm „zuviele Türken“ die seinem Sprössling zusetzten. Also hat er sich mit anderen Spießgesellen gleich eine Burg (2000,-€uro/pro m²) in den Kiez gesetzt. Hätte er sich in mehr Geduld geübt, dann hätte er nur warten müssen bis seinesgleichen den Verdrängungsprozess gegen den Großteil der migrantischen Bevölkerung in Gang setzen würden.

Langer Rede, kurzer Sinn; Urteilen wir nach den Taten dieses Baugruppenfritzen – und nicht nach schönen Worten – dann wird schnell klar, hier spricht die Doppelmoral: Hier wird solange gemischt bis dieser Kiez wie im Prenzellauer Berg aussieht. Und die Einkommensschwächeren verdrängt wurden.

Auf solche eintönige Mischungen und Selbstherrlichkeiten kann der Kiez getrost verzichten.

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