Winterpause beendet

Seit einem Jahr liegt das Gelände des ehemaligen Inselmarkts nun ungenutzt brach. Lange wurde spekuliert, was uns blüht. Jetzt ist es raus. Derzeit werden Käuferinnen für 27 zukünftige Eigentumswohnungen gesucht. Bei den Planern handelt es sich um dieselben, die bereits den Großteil der Rummelsburger Bucht mit Eigentumswohnungen von fragwürdigem Charme bebaut haben – die KPP Projekt GmbH. Der Quadratmeterpreis der weniger begehrten Wohnungen im ersten OG beträgt ca. 2200 Euro.

Dies ist, gemessen an der aktuellen Immobilienpreisentwicklung in Alt-Treptow, vergleichsweise günstig. Der durchschnittliche Preis pro Quadratmeter liegt mittlerweile bereits bei 2800 Euro laut Immobilienscout. Diese neu entstehenden Wohnungen werden offensiv auch als sicheres Spekulationsobjekt angepriesen. KPP bietet den Rundumservice inklusive Hausverwaltung etc. für all diejenigen, die ihr Kapital nur irgendwie retten wollen. So dürfen wir uns über neue Mietwohnungen für 10 €/m² und mehr freuen.

Luxuriöser sollen die Eigentumswohnungen in der Elsenstraße ausfallen. Hier liegt die Untergrenze bei über 2900€/m².
In eine änhliche Kategorie fallen die Penthousewohnungen, die in der Martin-Hoffmannstraße und am Spreeufer entstehen sollen: 3 200€/m² aufwärts.

Die SPD beschäftigt sich derzeit scheinbar ausschließlich mit der Frage, wie sie die Anfahrt für die neuen Bewohner dieser Wohnungen in ihren SUVs über die Stadtautobahn beschleunigen und natürlich wie man die Kritik an dieser Stadtentwicklungspolitik mundtot machen kann.
Wir sehen keinerlei Bemühungen der Verantwortlichen den sozialen Wohnungsbau in Alt-Treptow wiederzubeleben. Im Gegenteil durch die Genehmigung all dieser fragwürdigen Bauprojekte wird die Verdrängung einkommensschwacher Bevölkerungsgruppen weiter vorangetrieben.
Es leiden viele unter Größenwahn: Auf der SPD-Website wird Treptow-Köpenick auch als „Steglitz-Zehlendorf des Ostens“ betitelt. Alles soll „schöner“ werden, deshalb muss auch die Bevölkerung ausgewechselt werden.

Nach der Demo im September, die uns viel Kraft gekostet hat, haben wir uns eine kleine Pause gegönnt. Alle Freiers and Friends, die schon hofften, ihre kleine Kampagne hätte Wirkung gezeigt, müssen wir leider enttäuschen.
Wir sind nicht Steglitz-Zehlendorf und wir möchten alle ermutigen, die auch Alt-Treptow sind, dies auch laut und deutlich zu machen. Löst Euch aus der Winterlethargie und zeigt der SPD auf Eure Art, dass sie ihren Job nicht macht.

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