„Senken Sie die Kosten Ihrer Unterkunft…“ *

Nein, es gibt keine Verdrängung im Kunger Kiez. Es werden nur die Brachflächen bebaut. Und ein bißchen aufgehübscht. Und das der Nachbar, nennen wir ihn Hans,  35,- € seiner Miete von seinem Lebensunterhalt abzweigt um hier noch wohnen zu können – wo ist das Problem?

Das Arbeitsamt zahlt seit Mai letzten Jahres nur noch die Miete für bis zu 50 qm  Wohnungen. Hans wurde das zum Verhängnis, denn seine Wohnung ist 60 qm groß. Er wohnt mindestens schon fünf Jahre hier, er war auch bei der Besetzung der Baugruppe KaLoh vor einigen Jahren dabei, um die Fällung der Pappeln  und den Bau der Eigentumswohnungen zu verhindern. Seine Miete wird alle zwei Jahre angehoben. Die Betriebskosten explodieren, aber die muss zum Glück noch das Arbeitsamt zahlen. Aber um hier wohnen zu bleiben, muss er von dem Lebensunterhalt, der ihn von rechtswegen zusteht, 35,- Euro jetzt für die Miete aufbringen. Die fehlen im Kühlschrank.

Es nieselt. Wir stehen an der Karl-Kunger-Str. , Ecke Lohmühle. Direkt hinter uns die Eigentumswohnungen der Baugruppe KarLoh für bis zu 2000,- € der Quadratmeter.  Hans meint, er könne sich noch eine Mieterhöhung leisten, dann wäre Schluß. Er zieht im Nieselregen ab nach Hause.

Zuviel Ärger – zuwenig Wut

*bei diesem Spruch handelt es sich um Sachbearbeiter des Jobcenters, die Leute zwingen wollen ihre Wohnungen zu verlassen, wenn diese zu „groß“ ist, oder zu teuer geworden ist. Zynischer geht es nicht.

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