Da haben wir die Bescherung…

Auf unseren Gastartikel zu Andrej Holm „Holm & Stasi?! Drauf geschissen!“ von Franzi, Omi und Onkel Hubert haben wir viele zustimmende und nachdenkliche Rückmeldungen erhalten. Eine aktuelle Fassung (Stand 19.12.2016) findet Ihr hier.

 

 

(Auch auf Linksunten – einer politisch radikalen Webseite wird diskutiert. Dafür hier klicken.)

Eine der Rückmeldungen möchten wir Euch nicht vorenthalten. weil sie vieles wieder gibt, was wir an Ärger innerhalb der sogenannten Mieter*innenbewegung erlebt haben und erleben.

„Hallo Karla,
Deinem Artikel stimme ich zu. Du solltest aber das Kind nicht mit dem Bade ausschütten. Ich habe von Anfang an beim Mietenvolksentscheid mitgemacht und gepennt. Danach aber habe ich ziemlich schnell mitbekommen, dass der Volksentscheid nur einen falschen Namen hatte.  Es  ging gar nicht um preiswerte Wohnungen für das Volk, sondern umEinkommensverbesserungen für verdiente Funktionäre des Volkes. Und da haben wir einen schönen Anfangserfolg errungen. 100.000 Euro (Fussnote1) im Jahr für einen der Unseren ist doch ein gewaltiger Erfolg und des Schweißes der Edelsten wert. Du solltest auch nicht unterschätzen welche Auswirkungen das auf die einfachen Mieter hat, durch eigene Anstrengungen ein Einkommen von 100 000 Euro für einen der unseren zu
erkämpfen, das schaffen nicht einmal große Gewerkschaften. Andre Holm wäre der zweite Bürger (Fußnote 2) für den wir das erstreiten. Und für die Berlinerinnen und Berliner ist diese Perspektive das schönste Weihnachtsgeschenk. In den Volksentscheiden ist ’ne Menge Kohle drin, Du brauchst nur die richtigen Leute.

Einmal brauchst Du  bekloppte und vertrauensselige Leute wie mich, die die Verarsche nicht rechtzeitig bemerkt haben und skrupellose  Funktionäre  die die Dämlichkeit, wie bei mir, schamlos ausnutzen. Zum Glück gibt Leute wie Dich, Deine Oma und Deinen Opa. Wie der Philosoph Lenin (Fußnote 3) zu recht sagte:“Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!“

Mehr Bildung wäre auch gut-aber nicht BWL.
Mit schlechtem Gewissen und trotz alledem,

xxx “
Anmerkung der Redaktion
Diejenigen, die in der Mail „skrupelose Funktionäre“ genannt werden, lassen sich entmachten.  Indem diese Leute auf öffentlichen Treffen zur Rede gestellt werden. Indem Ihr Ihnen die Sprecherfunktion wegnehmt  (wie sind sie da nur hingekommen?). Indem wir alle sie nichts anderes sein lassen als einen Teil der Basis. Nicht mehr – nicht weniger. Und wenn sie weiterhin den „Funktionär“ oder die Funktionärin geben, zeigen,  wo die Tür ist. Wird Zeit, dass wir uns über all die Sachen, die schief laufen und welche die Bewegung in ihrer Breite  von innen schwächen, austauschen, über eigenmächtiges Handeln und über die Machttechniken.

Fußnote 1:  Anmerkung Red. Hier spielt der Absender auf das fette Gehalt an, das Jan Kuhnert, der im „KO-Kreis“ zum Mietenvolksentscheid nach oben gespült wurde, jetzt für den zugeschanzten Posten erhält.
Fußnote 2:  Gut 100.000 Euro entspricht auch dem Grund(!)- Jahresgehalt eines Staatsekretärs. Dazu kommen noch Zuschläge
Fußnote 3: Anmerkung der Redaktion: Es gilt besser gleich alle Funktionäre zu erkennen, die auf dem Klavier der Macht spielend dieArmen verraten haben – da gehört Lenin unserer Ansicht nach auf jeden Fall dazu.

 

 

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