VERDRÄNGUNG HAT VIELE GESICHTER Dokumentarfilm 94 min über Alt-Treptow SONNTAG 31.8.2019 um 16.00 Uhr auf dem Gelände der Dragonale (Mehringdamm) mit Filmgespräch „Verdrängung hat viele Gesichter“ Berlin. Verwilderte Brachen am ehemaligen Mauerstreifen. Motorsägen und Baukräne. Neubauten, Eigentumswohnungen und steigende Mieten. Ein kleiner Kiez zwischen Ost und West. Zwischen versteckter Armut, Wagenburg, Altmieter*innen und der neuen öko-konservativen Mittelschicht, Hipstern und Architekt✳innen. Auf engstem Raum wird ein Kampf ausgetragen. Von Gesicht zu Gesicht. Direkt. Ohne Blatt vor dem Mund. Ängste artikulieren sich. Wut verschafft sich Ausdrucksformen. Ein Kampf um Millimeter. Um den Kiez. Um Würde. Und um das eigene Leben. https://www.dragopolis.de/category/dragonale/ Der Film ist auch umsonst im Netz : https://archive.org/details/verdraengung-hat-viele-gesichter-film
Category Archives: Kungerhöfe
Bauboom? Wie alles anfing? Und wie wohnen die Gentrifizierer*innen heute? Teil 2
„Sowas kommt von sowas…“ Was haben die ersten Bauprojekte der jüngeren Zeit mit dem Scheiß jetzt zu tun, der in den Kiez reingestampft wird?
Widmen wir uns doch den Anfängen: Baugruppe „Zwillingshaus“ und „KarLoh“ waren 2008/2009 die Pioniere der Verdrängung im stillen, angenehm piffigen und zum Teil auch sichtbar verarmten Kunger Kiez. Der der seinen Namen hat von einem NS-Widerstandskämpfer bekommen hat.
Schon vor dem ersten Baugruppenhaus setzte über Sanierungen und stille Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen ein Verdrängunsprozess ein. Doch mit den beiden obengenannten Baugruppen materialisierte sich das Problem sichtbar. Einige Leute im Kiez wollten es nicht wahrhaben und griffen uns dafür an, das wir den richtigen Riecher hatten. Das etwas passieren wird, das uns in unserem Recht auf Wohnen konkret und nicht abstrakt bedroht. Eine etablierte vormals linke Mittelschicht, Besserverdiener*nnen, Erben aus dem Wessten mit vermögenden Eltern investierten in Eigentum. Das hiess: Ausschluss garantiert. Verdrängung durch Aufwertung. Eigentumswohnungen als Renditeobjekt. Monokultur statt Vielfalt. Exklusion statt gesellschaftliche Solidarität mit den finanziell schwachen Kiezbewohner*innen. Neoliberales Egoschweinverhalten statt gemeinsamer gesellschaftliche Gegenwehr gegen die Mietsteigerungen in allen Stadtteilen.
Diese ersten Kämpfe waren die Gründunggeschichte der Stadtteilgruppe. Sie gaben uns den Namen… Viele diese Kämpfe von uns und vielen anderen sind genau dokumentiert…
Als Meister der Verdrängung agieren die Baugruppen bis heute. Wir können über so zeimlich jedes Bauprojekt aus dem inneren berichten – zum Teil sind es Abgründe. Einen Teil dokumentieren wir, wenn wir Zeit dazu finden. Ihren Anteil an der Verdrängung durch Aufwertung negieren diese Leute, die wie eine Plage den Kiez mit ihrer Kultur dominieren. Der kleine Kiez, völlig absurd, spielt Prenzelberg. Die jetzigen Player sind das Ergebniss einer Politik, die bewusst zugelassen hat, das dieser Kiez mit Eigentumswohnungen vollgeschissen wird. Auch das haben wir hinreichend dokumentiert. Der Milieuschutz, lange ausgebremst von der Betonfraktion der SPD, (wir wünschen Euch 12 % bei der Bundestagswahl), der zu spät kommt. Und sowieso außer für ein gutes Gewissen nix taugt… All dieser Karm – wir kennen ihn in- und auswendig.
Ein Dokumentarfilm „Verdrängung hat viele Gesichter“ hat diese Entwicklung festgehalten, Die Baugruppen haben in dem Film viel Raum bekommen und vieles erklärt sich darin von selber. Ihr könnt ihn bei der Filmgruppe ordern, die kommen und zeigen den gerne.
Doch schauen wir nun mal als ein Beispiel an, wie sich die erste Baugruppe im Kiez in ihren Kreisen darstellt und verkauf hat. Als Geschäftmodell, als Livestyle, als Angriff auf die Armen – ohne sie eines Blickes zu würdigen.
Einfach damit nicht in Vergessenheit gerät wie all die Entwicklung jetzt zusammenhängt mit der Geschichte, die keine ist.
Elefanten vergessen nicht.
link als pdf aufrufen:
Auweiha, gibt es etwa einen Bauboom? Bei uns doch nicht. Eine grundsätzliche Kritik… Teil1
WIr wissen nicht ob wir weinen oder lachen sollen…
Plötzlich wird ein Bauboom entdeckt in Alt-Treptow. Ach… Das schockiert uns ja doch nun sehr. Wo kommt der denn nun plöztlich her? Auf ein Mal bauen Investoren Wohnungen, die sich keiner mehr leisten kann. Und niemand macht was dagegen. Also macht das „Sozialbündnis“ und die Kungerkiez-Ini erstmal eine Veranstaltung dazu. Einige Experten werden uns erklären was nun plötzlich so in Alt-Treptow los ist.
Brauchen wir das? Worum geht es hier eigentlich? Und wieso eine Veranstaltung, die viele Jahre zu spät kommt? Und sowieso nur eine ewige Wiederholung ist… Continue reading
Baugruppenmesse und Gentrifizierung
Aus einer Ankündigung für den Dokumentarfilm über den Kiez in Alt-Treptow:
„Für alle, die den Film „Verdrängung hat viele Gesichter“ schon kennen; er wird auf der Baugruppenmesse laufen. Ursprünglich wollte die Stadtteilinitiative Karla Pappel den Film dort zeigen. Aber der Beirat hat ohne inhaltliche Begründung abgelehnt. Natürlich war das nicht anders zu erwarten, handelt es sich doch bei der Messe um eine Ansammlung von Architekt*innen, die ihr zahlungskräftiges Publikum anlocken – für den Bau von Eigentumswohnungen. Das Thema Gentrifizierung ist dort fehl am Platz und stört nur die Verkaufsveranstaltung…
Um so schöner,das dass Mietshaussyndikat auch den Film dort zeigen wollte. Nun wird er in Ausschnitten dort laufen.
Aus der Einladung:
„Mittlerweile ist der Begriff „Gentrifizierung“ in der Berlin geläufig. Doch wie kommt es, das Baugruppen immer wieder in diesen Kontext eingeordnet werden? Sind Baugruppen etwa auch Akteure im Verdrängungsprozess und im Verteilungskampf innerhalb der Stadt? Oder auch Profiteure?
Wie sieht es konkret aus wenn Baugruppen im Konflikt mit alteingesessenen und ärmeren Bevölkerungsschichten stehen? Gibt es Alternativen? Wie verlaufen die Konflikte?“
Gentrifizierungs-FREI-Tage
Ein kleiner, unvollständiger Nachtrag zu den Gentrifizierungs-FREI-Tagen … Mit Fotos von den Zombiedemos und anderen Ereignissen:
Sehr spannend war die Veranstaltung zum Milieuschutz. Er ist des Namens nicht wert. Er schützt nicht den ganzen Kiez vor Verdrängung. Und greift nur wenn die schimmelige Verwaltung sich bemüßigt fühlt zu reagieren. Ohne Druck von unten wird nichts passieren – dies sei nochmal ganz deutlich als Fazit gesagt, und damit keine falsche Hoffnung aufkommt. Ohne Widerstand passiert nix. Der Rücklauf der abgegebenen Umfragenbögen an Topos in Bezug zum kommenden Mileusschutz ist sehr hoch (Tausend statt der erwarteten Siebenhundert). Da haben wir wahrscheinlich mit unserem Aufruf zur Abgabe und unsere langjährige Arbeit zum Mietkampf einen großen Anteil dran. Ganz unten Filmlinks.
Auch spannend die Veranstaltung… Continue reading
Kundgebung: SPD -Stopp den Verkauf der Wohnungen…
„Kundgebung: Stoppt den Verkauf unserer Wohnungen zum Höchstpreis!
Am Dienstag, 10. Februar 16:00 – 18:00
Mieterinnen der Bundesimmobilien Großgörschen/Katzlerstraße fordern die SPD auf im Bundes-Haushaltsausschuss den Verkauf ihrer Wohnungen zum Höchstpreis zu stoppen.
Forderungen an die SPD:
- Mehr Demokratie wagen in Mieterfragen!
- Lösen Sie Ihre Versprechen für bezahlbare Mieten ein!
- Stoppen Sie die staatliche Immobilien-Spekulation!
- Stoppen Sie den Höchstpreis-Verkauf der Großgörschen-/ Katzlerstraße im Haushaltsausschuss! „
Die Kundgebung ist von 16 bis 18 Uhr angemeldet.
Kundgebungsort: Neben der SPD-Zentrale, auf der Grünfläche Friedrich-Stampfer-/Ecke Wilhelmstr., 10963 Berlin Kreuzberg, U-Bhf Hallesches Tor
Weitere Informationen: http://iggroka.de/termin/kundgebung/
Kiezpremiere im Kungerkiez „Verdrängung hat viele Gesichter“
KIEZPREMIERE – „Verdrängung hat viele Gesichter“
KIEZPREMIERE Dokumentarfilm „Verdrängung hat viele Gesichter“ weitersagen!!
Wir bleiben alle! Niemand ist alleine!
Mittwoch den 5.11.2014, um 20.15 Uhr, Zirkuszelt Cabuwazi, Bouchéstr. 74, 12435 Berlin Alt-Treptow
Fünf lange Jahre hat der Film exemplarisch für Berlin in Alt-Treptow die Verdrängungsprozesse akribisch dokumentiert. Aus 55 Stunden Filmmaterial ist eine dichte Dokumentation von 94 min. entstanden. Mieterhöhungen, Neubauten, Eigentumswohnungen bilden den Hintergrund. Existenzängste, finanzielle Not, Traurigkeit, Wut und auch Widerstand verdichten den Film zu einem sozial berührenden Erlebnis. Der abstrakte Begriff „Gentrifizierung“ wird fast nebenbei entkleidet.
Gemeinsam mit der Stadtteilinitiative „Karla Pappel gegen Mieterhöhung & Verdrängung“, der „Gerüchteküche“ und dem Filmkollektiv „Schwarzer Hahn“
19.00 Uhr Heiße Küche für Arme (umsonst)
20.15 Uhr Filmbeginn (Eintritt gegen Spende)
Büchertisch zum Thema, Moderation (N.N.) angefragt
Mittwoch den 5.11.2014, um 20.15 Uhr, Zirkuszelt Cabuwazi, Bouchéstr. 74, 12435 Berlin Alt-Treptow
weitere Infos zum Film:
https://berlingentrification.wordpress.com Kontakt : Hanna_Loewe@gmx.de
Farbe bekennen – Sprüherei in Alt-Treptow
Untenstehendes Dokument des Kiezalltags ist herzallerliebst. Der Putzwütige ist sehr darauf bedacht, das sein kleines Spießerdasein eine reine Weste behält. Nun kommt man zwar mehrheitlich aus Kreuzberg – aber die wilden Jahre sind definitiv vorbei Continue reading