Kreuzberg – Kiezversammlung gegen Verdrängung

9. Kiezversammlung gegen Verdrängung

Donnerstag, 19.9., 19.30 Uhr SO36, Oranienstr. 190, Berlin-Kreuzberg

Wir sind in der Offensive – für eine solidarische Stadt für Alle

Plötzlich ploppt die Idee eines Mietendeckels auf und ein
Rechtsgutachten besagt, dass Enteignungen von großen Immobilienkonzernen
nun doch nach Artikel 14 bzw. 15 Grundgesetz möglich seien.
Plötzlich? Nein! Denn in der Stadt rumort es schon lange sehr intensiv,
vielfältiger Widerstand und Protest breitet sich aus, im April waren
40 000 wütende Mieter*innen auf der Straße, Hausgemeinschaften bilden
sich massenhaft, um aus der Würgeklammer „Wohnen als Ware“ rauszukommen
und landen derzeit noch beim zahnlosen Vor- kaufsrecht, denn nur wenige
artikulationsstarke Hausgemeinschaften werden durch den Kauf von
landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften „gerettet“. Gegen Verdrängung
zu kämpfen bleibt aber unser Thema. Eigentumswohnungen nehmen rasant zu
(z.B. 3/4 aller Wohnungen in Mitte sind Eigentumswohnungen!) und demnach
auch die Eigenbedarfskündigungen.
Wir bleiben wachsam und lassen uns nicht mit kleinen Geschenken wie dem
Mietendeckel irritieren oder befrieden. denn solange die Wohnung eine
Ware bleibt, wird das Menschenrecht auf Wohnraum nicht durchsetzbar
sein.
Deswegen kommt zur Kiezversammlung, um sich ganz praktisch über die
nächsten geplanten Schritte auszutauschen, um in der Offensive zu
bleiben.

WAGENPLATZ bedroht und Eure Solidarität am 2.9. angefragt

Karle Pappel Info, wir dokumentieren:

„Wagenplatz DieselA und Rummelsburger Bucht konkret Räumungsbedroht!

Seit dem 25.Mai besetzen wir, die Wagengruppe DieselA, das Gelände der
Hauptstrasse 2-3 an der Rummelsburger Bucht.

Es wurde eine umfangreiche Infrastruktur sowohl für unseren Lebensraum, als auch für die öffentliche Kiezbrache, Wider-Strand, aufgebaut. Es gibt zahlreiche Solidaritätsveranstaltung am Wider-Strand, Vernetzungen mit unseren Nachbar*innen und anderen Projekten in Berlin.

Wir wollen nicht mehr an der Straßenkante leben und brauchen als die
Wagengruppe DieselA einen festen, sicheren Ort zum leben. Auch wollten
wir die skandalösen Bedingungen anprangern unter denen der Bebauungsplan Ostkreuz verabschiedet wurde. Hunderte Mensche werden ihren Lebens- und Freizeitraum verlieren. Es soll eine Tourist_innen Attraktion, die sogenannte Coral World, für 500 000 Menschen jährlich entstehen, anstatt alternativen Lebensraum zu erhalten. Die Stadt der Reichen wird ausgeweitet!

In den letzten Monaten wurden wir großenteils von Polizei, Politikerinnen und Eigentümerinnen ignoriert, jetzt spitzt sich die Situation wahrnehmbar zu. Es wurden unzählige Bauzäune aufgebaut um die zukünftigen Riesenbaustellen abzusichern und kontrollierbar zu machen. Seit einigen Tagen steht das Gerücht um eine Gesamträumung der Bucht am ersten September im Raum.

Für uns ist dieser Ort seit knapp drei Monaten unser Zuhause und wir
weigern uns, in einer unbezahlbar gewordenen Stadt wieder auf die Straße verdrängt zu werden und den täglichen Schikanen durch den Staat und seinen Bütteln ausgesetzt zu sein! Wir leben gern in unseren LKWs,
Bussen und Wägen und sehen das Wagenplatzleben als einen kollektiven
Gegenentwurf zur kapitalistischen Vereinzelung und als Möglichkeit sich
dem entfesseltem Wohnungsmarkt zumindest ein Stück weit zu entziehen!

Deshalb wünschen wir uns eure Solidarität und Unterstützung!

Räumungsdrohung durch die Investa GmbH

Die Investa GmbH mit Hauptsitz in Eschborn ist ein deutschlandweit
tätiger Projektentwickler im hochpreisigen Immobilienbereich und hat
unser Grundstück 2017 von der Stadt gekauft. Seit 01. Juli, nach
Inkrafttreten des Bebauungsplans, durch Beschluss einer ganz großen
Koalition von Linkspartei bis AfD, ist das Grundstück, auch im
Grundbuch, offiziell das Eigentum der Investa.

Der Bebauungsplan sieht vor auf unserem Gelände unbezahlbare
Eigentumswohnungen mit Tiefgaragen und Büros zu bauen. Auch für das
nebenan geplanten Coral World sollen Menschen geräumt werden, die für
den Ausbau der Stadt der Reichen ein weiteres mal von Ort zur Ort
getrieben werden. Sie sind täglich von klassistischen und rassistischen
Einstellungen betroffenen und eine Räumung bedeutet noch weiter
marginalisiert zu werden.

Auch die Menschen die auf dem Wasser leben, werden vertrieben. Es gibt
ein Anker- und Anlegeverbot, damit die Bucht äußerlich zu den
Luxusbauten passt. Die letzten Freiräume der Stadt verschwinden!

Dieser Angriff auf Rückzugsorte in Berlin soll nicht unbeantwortet
bleiben!

Wir rufen euch dazu auf am frühen Morgen des 2. September oder schon ab dem Vorabend zu uns in die Bucht zu kommen und gegen Räumung,
Profitinteressen und Verdrängung zusammen zu stehen und die Stadt von
Unten aufzubauen!

Egal ob die Bullen an dem Tag tatsächlich kommen werden, jetzt ist die
Zeit um die Bucht zu verteidigen!

Wir bleiben Alle!

Solidarität mit allen bedrohten Projekten!

Gegen die Stadt der Reichen!

Mehr zu den geplanten Baumaßnahmen und Hintergründen zu den Akteur*Innen 
hier:

https://padowatch.noblogs.org/info-flyer-die-rummelsburger-bucht-und-ihr-ausverkauf/#more-676

Knäste zu Baulücken- Baulücken zu Wagenplätzen! „

EIGENBEDARFSKÜNDIGUNGEN ?

Im Moment scheinen die Eigenbedarfskündigungen in Berlin mehr zu werden. So weichen die Vermieter aus, um aus den Wohnungen mehr Geld pressen zu können. Vor allem dann, wenn die Vermieter an Grenzen kommen um die Mieter*innen anders ausnehmen zu können.

Tut Euch mit anderen Betroffenen zusammen. Und informiert uns so oder so, damit wir im Kiez den Überblick behalten. Und unterstützt Euch gegebenenfalls untereinander. Und nehmt Kontakt mit örtlichen unabhängigen und radikalen Stadtteilinis auf, damit die Euch unterstützen.

Auf keinen Fall irgendwas zustimmen. Erst einmal solltest Du Dich qualifiziert informieren, hole besser mehrere Meinungen ein. Verschaffe Dir einen Überblick ob Andere im Haus auch betroffen sind. Auch wenn sie Dir nicht alle sympatisch sind, weißt Du nie ob Ihr nachher nicht doch gemeinsam dem Vermieter in die Suppe spucken könntet. Und dann tue Dich mit anderen Betroffenen verabreden, hole Tips ein, unterstützt Euch gegenseitig.

Bei Begehungen durch potentielle Käufer*innen, gibt es gute Erfahrungen, denen die Kauflust mit lustigen Beiträgen richtig zu verderben.

Wir stellen bei Bedarf auch den Kontakt zu einer Gruppe her, die “ das Thema Eigenbedarfskündigung weiter in die Öffentlichkeit bringen und unterstützen“ wollen.

Liebe Grüsse
Karla Pappel


Warum lügt die Polizei? Wer ist eigentlich gewaltätig?

Hallo Ihr Lieben, wahrscheinlich habt Ihr schon mal von dem Kampf für die Friedelstr. 54 in Neukölln gehört. Wir haben dazu eine Zusendung. Die möchten wir Euch nicht vorenthalten. Viel zu oft erlaubt sich die Polizei Rechtsbrüche, die nicht hinnehmbar sind. Sie machen die Arbeit der Spekulaten und Investoren. Und räumen Hauser und Wohnungen. Und wie sie das medial aufbereiten ist schon interessant und nicht tolerierbar. Wir zitieren (leicht bearbeitet):

„Erinnert ihr euch noch an den #Stromknauf bei unserer Räumung? Eine von vielen Lügen der #Polizei, um Diskussionen in (Sozialen) Medien zu gegen uns zu drehen. Geklagt wird dagegen fast nie. Wir tun dies nun, gegen die Continue reading

Was passiert im Nachbarkiez: Nur Ärger mit der Meute…

Besuchsankündigung  bei dem  Briefkasten des Eigentümers der Meuterei (Kneipe in Kreuzberg)

Treffpunkt: Sonntag // 6.7.19 // 12:30Uhr // Ostbahnhof

Am 31.05.2019 war es soweit. Der Countdown der Uhr über dem Tresen der Meuterei stand auf 0. Fast 10 Jahre Kiezkneipe, Kollektivarbeit, sozialer Treffpunkt, Feierabendbier, Sozialberatung und Veranstaltungsraum, beendet durch einen auslaufenden Mietvertrag und einen Eigentümer, der schnelles Geld mit dem Verkauf machen will. Doch nicht mit uns! Wir meutern!, dachte sich das Kneipenkollektiv und hat die Schlüsselübergabe abgesagt. Seit dem 1. Juni zählt die Uhr über dem Tresen nun, wieviele Tage bereits gemeutert wird.

Ein wichtiger Schritt ist damit gemacht und es wird deutlich: Die Meuterei wird nicht kampflos aufgegeben. Dass für die Menschen im Kiez…

Continue reading

Grillen & Widerstand gegen Mieterhöhung im Nachbarkiez

Hallo Ihr Lieben, für alle die gerne am Freitag grillen wollen… Die Menschen von der Friedelstr 54 laden ein. Herzlichst Karla Pappel:
Am Freitagabend ab 18 Uhr grillen wir vor der Friedelstraße 54 und
erinnern an die brutale Räumung am 29.06.2017. Auch wenn derzeit andere
Zwischennutzungen im Erdgeschoss stattfinden, gehört in diese Räume ein
Kiezladen. Das meiste Grillgut ist vegan. Die meisten Getränke sind
leicht alkoholhaltig. Kommt vorbei!

———————-

Nebenbei können wir uns über die Welle an Mieterhöhungen austauschen,
die durch den Eigentümerverband Haus und Grund ausgelöst wurde.
Wie immer gilt: Continue reading

Was passiert im Nachbarkiez – Neukölln

Der Kampf um das Tempelhofer Feld.

Zur Erinnerung: Die Polizei, Wachschützer haben versucht das Feld gegen eine wütende Mischung aus Partypeople und Autonomen zu sichern. Und die Menschen haben sich immer wieder das Feld angeeignet. Ein Volksbegehren (was nicht die Mieter*innen und Aktivist*innen verarscht hat) war erfolgreich. Und die schäbige SPD hat darauf hin versucht das Feld mit parlamentarischen Tricks wieder in die Hand zu bekommen. Investoren und Baugruppenarschitekten leckten sich schon die Finger angesichts der zu bebauenden Filetstückchen. Umsonst. Die Leute haben sich nicht für blöd verkaufen lassen… Grund sich an den Begin zu erinnern und zu erfreuen… Hoch die Tassen!

Am 10. Jahrestag der versuchten Flughafenbesetzung „Squat Tempelhof“ am
20. 6. 2009 zeigen wir eine Film-Collage zu den damaligen Aktivitäten.

Donnerstag , 20. Juni 2019 21 Uhr

Stadtteilgarten Schillerkiez auf dem Tempelhofer Feld, Eingang Herrfurthstr.

Zur weiteren Information: Squat Tempelhof
http://tempelhof.blogsport.de

Tempelhof für Alle
http://tfa.blogsport.de

Kostenlose Strafrechtsberatung in Neukölln

Leicht überarbeitetes Angebot der Friedelstraße 54 im Exil:

„Sprühen, Kiffen, Schwarzfahren, Ladendiebstahl, auf Demos gehen, rassistischen Beamten begegnen, besetzen, Nazis blockieren oder angreifen. Es gibt viele Gründe mit dem Strafrecht in Konflikt zu geraten. Wer sich nicht kümmert oder sich rechtliche Beratung nicht leisten kann, kann mit etwas Pech auch im Knast landen.

Die meisten Insassen der Berliner Knäste sind … Continue reading

KAMPFANSAGE AN DEN LOBBY-KONGRESS

WEITERSAGEN:
Miteinander gegen Mietenwahnsinn – Dem Immobilienkongress auf die Pelle rücken

Am Donnerstag – 27. Juni Mahnwache 9 – 22 Uhr vor der Mercedes-Benz Arena Demonstration 16.30 Uhr Boxhagener Platz // F-hain

Abschlusskundgebung 18.00 bis 19.00 Uhr vor der Mercedes-Benz Arena

KAMPFANSAGE AN DEN LOBBY-KONGRESS

Am 27.6. veranstaltet der Lobbyverband ZIA seinen „Tag der Immobilienwirtschaft“ in Berlin. Unter dem Motto „Miteinander statt gegeneinander“ treffen sich „2000 Entscheider aus Branche, Verwaltung und Politik“, um mit Hilfe der geladenen Politikprominenz u. a. Horst Seehofer, Peter Altmaier, Svenja Schulze, Andreas Scheuer und Ralph Brinkhaus ihre Machtstellung auf dem Markt zu festigen. Der Zentrale Immobilienausschuss ZIA ist dabei als „Interessenvertretung kapitalmarktorientierter Immobilienunternehmen“ der treibende Lobbyverband der Miet-Spekulanten und Continue reading

Was passiert im Nachbarkiez?

Zu Besuch beim Immobilien-Investor

Bunte Protestaktion sorgt im Firmensitz von Gijora Padovicz kurzzeitig für Chaos

»570.140,31 Euro sind genug«, skandiert eine junge Aktivistin mit neon-pinker Perücke und Herzchen-Sonnenbrille in das Megafon. »Die Liebig34 gehört den Bewohner*innen«, fährt sie fort, während andere Konfetti im Foyer verteilen, Knallbonbons zünden und Transparente an die Wände hängen. Selbst ein Twister-Spiel wird auf dem Marmorboden ausgebreitet. Unter ohrenbetäubendem Lärm fliegen Tausende Schnipsel mit Aufschriften wie »Liebig bleibt«, »Weltweite Solidarität« und »Feminismus« durch die Luft.

Rund 20 verkleidete Aktivist*innen bevölkern das Foyer am Dienstagnachmittag beim Go-in am Firmensitz der Unternehmensgruppe Padovicz (UGP) am Kurfürstendamm: mit bunten Perücken, als Krokodil, Papagei oder mit Gijora-Padovicz-Papiermasken. Dem Investor sollen allein in Berlin-Friedrichshain mehr als 200 Häuser gehören, aus denen Mietende systematisch vertrieben werden. Das sei auch bei dem selbstverwalteten, queer-feministischen Hausprojekt Liebig34 so, dessen Pachtvertrag Ende 2018 ausgelaufen und dessen Zukunft weiterhin ungewiss ist, erklärt eine Bewohnerin. »Padovicz hat das Haus 2008 für einen Spottpreis gekauft.

Die Summe des Kaufpreises haben wir ihm in den letzten zehn Jahren bereits überwiesen«, erklärt sie. »Deshalb könnte er uns das Haus auch einfach übergeben.« Wie unwahrscheinlich dieses Szenario ist,…

Continue reading