Der Liegenschaftsfonds versteigert derzeit das einstige Waschhaus in der Heidelberger Straße 1A. Wir haben als Stadtteilinitiative ein Gebot abgegeben mit dem symbolischen Betrag von einem Euro. Das Waschhaus würde sich sehr gut als Stadtteilzentrum eignen.
Nutzungskonzept – Anhang Gebot
Wir möchten als Stadtteilinitiative zusammen mit den BürgerInnen von Alt-Treptow im Waschhaus ein Stadtteilzentrum einrichten. Dieses Zentrum soll nicht kommerzielle soziale und kulturelle Angebote bieten und sich an den Bedürfnissen und Wünschen der einkommensschwachen Bevölkerung orientieren.
Es soll unter anderem bieten: eine Beratungsstelle für Mietfragen, einen Jugendtreff, ein BürgerInnencafé, kulturelle Freizeitangebote auch in Form von Kursen, einen Umsonstladen, sowie Raum für Stadtteilarbeit und Austausch.
Seit einigen Jahren steigen die Mieten in Alt-Treptow massiv an. Unter anderem auch weil immer mehr Wohnungen in Eigentumswohnungen, teils nur als Spekulationsobjekte, umgewandelt werden. Grünflächen verschwinden, um dem weiteren Bau von Eigentumswohnungen zu weichen.
Neben den 5-7 Baugruppen (einige befinden sich noch in der Gründung) und der Stadtvilla erhält Treptow nun auch Luxus-Lofts und Townhouses. Von sozialem Wohnungsbau keine Spur.
Ein zentraler Treffpunkt, der Inselmarkt, wird nun durch einen Investor mit weiteren Luxusmietwohnungen und –eigentumswohnungen bebaut.
Viele BürgerInnen mussten ihr soziales Umfeld bereits verlassen und an den Stadtrand ziehen, weil sie sich die Miete nicht mehr leisten konnten.
Es findet eine soziale Entmischung statt, die sich auch in den Bildungsstätten widerspiegelt. Wer das nötige Kleingeld hat, schickt seine Kinder gerne in private Einrichtungen. Für die anderen Jugendlichen, deren Eltern kein Geld für Klavier- und Ballettunterricht haben, bietet die Stadt keinerlei Alternative. Der einstige Jugendclub 112 in der Wildenbruchstraße wurde geschlossen. Seitdem haben die Jugendlichen keinen Ort mehr, an dem sie sich treffen können.
Wir brauchen dieses Stadtteilzentrum, das von den BürgerInnen selbstorganisiert wird, weil sich die Politik schon lange nicht mehr an den Bedürfnissen der Menschen orientiert, sondern nur noch an Profiten.