Die Baugruppe Schmollerplatz macht weiterhin negativ Schlagzeilen: Wer das Biotop kannte, dem kann es nur die Wuttränen in die Augen treiben. Das Grundstück war noch nie bebaut worden und die alten Nussbäume auf dem Gelände zeugten von einer Zeit, in der Alt-Treptow das Ausflugsziel vieler BerlinerInnen war. Denn in Alt-Treptow gab es viele Gärtnereien, die zu einem Saft einluden und zum Verweilen und zum Gemüse kaufen. Unentdeckt von Investoren und Baugruppen lebten in dem Biotop viele Tiere. Der Größte war ein Fuchs. Daraus macht der Bezirksstadtrat Hölmer (SPD) in seiner Antwort auf eine Anfrage folgendes: „Es handelt sich bei dem Bauvorhaben auf Grund der Lage in einem Innenbereich weder um einen Eingriff in Flora und Fauna gemäß Naturschutzschutzgesetz (§14), noch sind besonders geschützte Arten und Biotope betroffen. Anzuwenden war im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens lediglich die Berliner Baumschutzverordnung. Es wurde vom UmNat (Umweltnaturamt Anmerk Karla Pappel) die Fällung von 9 geschützten Bäumen genehmigt.“ Die Ausgleichszahlung für die zum Teil über 100 Jahre alten Bäume wurden auf lächerliche 10.958,-€ festgelegt. „Diese Summe kann sich bei Pflanzung von Bäumen auf dem Baugrundstück noch verringern.“ So billig kommt man also per Gesetz davon, wenn die Politik das will. Die kritischen BürgerInnen werden entmündigt, die neue Mittelschicht hofiert.
Doch damit nicht genug. Mittlerweile geht das Gerücht um, dass illegale Bautätigkeiten auf dem Schmollerplatz ausgeführt wurden. Baubestimmungen würden nicht eingehalten, so unsere Informationen. Dies beträfe Abstandsregelungen zur Straße, bzw. zu den anderen Häusern und kann ein Hinweis auf das Unterlaufen von Brandschutzbestimmungen sein.
Die Bauarbeiten haben übrigens nachweislich öfters um 6.00 Uhr begonnen, wofür nur in Ausnahmefällen eine Sondergenehmigung erteilt würde. Angrenzende Bewohner beschwerten sich bei der Polizei damit diese einschreite. Die erklärte sich kurzerhand für unzuständig und verwies auf das Ordnungsamt. Das wiederrum hat zu der Zeit noch gar nicht geöffnet.
Schnell allerdings war die Polizei angeblich im Nachbarkiez (Reichenbergerstrasse) aktiv. Anläßlich eines Kiezspazierganges letzten Jahres sei das dortige Architekturbüro der Baugruppe Schmollerplatz auf einem Flugblatt erwähnt worden. Namen, Telefon und Autokennzeichen der Architekten wurden darauf erwähnt, was die Polizei zu Personalienfeststellungen von TeilnehmerInnen des Spazierganges motivierte.
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