Der Baggerführer ist genervt. Andauern kommen Leute vorbei und beschweren sich. Drohen mit der Polizei. Drohen ihm Schläge an. Schimpfen. Er verweigert das Vorzeigen der Fäll- und Abrissgenehmigung.Die Baugruppe „Wohnen am Hochdamm“ hat mit den Abriss- und Fällarbeiten begonnen. Es kommt einen Anschlag gleich. Einen Anschlag auf den Kiez. Ein Anschlag auf die Armen im Kiez. Direkt neben dem Netto an der Kiefholzstrasse. Seit einer Woche rupft der Bagger Bäume, Büsche und Gestrüpp aus der Erde. Er zerlegt das Gebäude in dem im Winter russische Migranten Unterschlupf fanden. Das Eichhörnchen rennt orientierungslos umher; so eine Nachbarin. Der Bau vom Fuchs ist noch unberührt. Denn die Baugruppe fängt erst mal mit einem Haus von dreien auf dem ehemaligen Grundstück der „Deutschen Bahn“ zu bauen an. Die Garagen aus der DDR-Zeit wurden abgerissen, damit die Herren und Damen der neuen Mittelschicht sich Tiefgaragen unter ihren Eigentumswohnungen bauen können. Die alten Eigentümer der Gararagen wurden damit abgespeist, das sie die Entsorgung nicht selber zahlen müssen. Ein zukünftiger Garagenstellplatz kostet zukünfig beispielsweise 15.000 Euro. Ein Klacks gegen die 239.738,00 Euro Kaufpreis für eine 108,00 m² Wohnung. Das Architektenpaar Marius und Renate Schliekmann, das diese Scheiße verbricht, wirbt weiter im Internet mit: „Der umgebene Stadtraum ist homogen gewachsen und im Begriff sich zur Zeit behutsam fort zu entwickeln.“ Ein Hohn für Alt-Treptow – die Arroganz der „Immolog Architekten“ spricht für sich.
Der Hass im Kiez ist ihnen gewiß. Nach unseren Recherchen sind viele Leute regelrecht wütend, das die Baugruppe für diese Sauerei überhaupt eine Fällgenehmigung bekommen hat. Zu Beginn der Brutzeit. Das diesem Bauamt und dem angegliederten Naturschutzamt die Interessen der Menschen im Kiez scheißegal sind. Und der Tiere sowieso. Für die im alternativlook daherkommenden Bioyuppies gibt es Sondergenehmigungen.
In den Bioläden liegen zweifelhafte Flyer aus, die die Baugruppe bewerben. In der „TAZ“, eine ehemals linke Zeitung, wird die tolle Baugruppe beworben oder auf „immobilienscout“ im Netz. Man ist unter Druck und greift jeden Strohhalm. Und sucht an allen Ecken und Enden nach Leuten. Denn es ist bereits Geld investiert und „Fin“, „Liz“ und „Ana“, so heißen die einzelnen Häuser wirklich, müssen an die neureiche Mittelschicht gebracht werden.
Die Namensgebungen der Häuser ein Fall für die Psychologie, die Baugruppen sind ein Fall von Widerstand gegen Mieterhöhung und Verdrängung.
Wir fordern alle Alt-TreptowerInnen auf diesen und anderen Kiezzerstörern gehörig die Meinung zu geigen.
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