Zitat von der Webseite des Filmkollektiv Schwarzer Hahn:
„Der Bäcker meinte, eine Kundin hätte sich beschwert. Bei ihm hinge ein “Plakat von uns” und “wir” würden immer Farbe gegen ihr Haus schmeißen.
Da kommt man doch mal kurz ins Staunen, vor allem wenn Nachbarn mehr über “uns” wissen als “wir”. Das ist anders gesprochen natürlich rechtlich angreifbar und im Bereich der Verleumnung des Filmkollektives “Schwarzer Hahn” angesiedelt… Aber geschenkt. Hintergrund ist, Ihr ahnt es, eine Baugruppenfrau der Baugruppe KarLoh (im Film). Sie kann scheinbar die inhaltliche Kritik des Filmes an Baugruppen einfach nicht aushalten, weil der Film ihre Beteiligung an unmittelbaren Verdrängungsprozessen konkret sichtbar macht. Lieber alle Kritik auslöschen, wegputzen…
Der Bäcker hat das Plakat nicht abgehängt…
Nach dem Gespräch mit dem Bäcker ist wer losgegangen und hat das Filmplakat dort aufgehängt wo die Frau in der Regel ihre Brötchen kauft.
Nachdem das Plakat in der zweiten Bäckerei aufgehangen wurde, verschwand es nach nicht mal einer Stunde wieder aus dem Schaufenster. Auf Nachfrage sieht es so aus als haben Menschen einer bekannten Baugruppe dafür Sorge getragen. Der Chefin der Bäckerei wurde also nahlegt das Plakat abzuhängen. Über die Kaufkraft lässt sich natürlich schnell ein kleiner Betrieb, der von der Nachbarschaft abhängig ist, in die Knie zwingen und eine Zensur durchsetzen
Auch im Vorfeld unserer Kiezpremiere letzten Jahres wurde beispielsweise von ähnlichen Saubermännern (aus dem Umfeld von Parteien) der Zirkus Cabuwazi unter Druck gesetzt unseren Film nicht zu zeigen – die Veranstaltung fand damals statt; mit über 150 Menschen übrigens.
Kritik an dem Baugruppenmodell und seinen Bewohner*innen soll offensichtlich unsichtbar gemacht werden, der Ausverkauf des Kiezes und die Verdrängung ärmerer Menschen soll geräuschlos von statten gehen.“
Die Baugruppen erfüllen aber auch jedes Klischee, unglaublich. Wir bewerben natürlich den Film:
Mit anschließender Diskussion zur Umwandlungsverordnung und Eigentumsbildung
Modernisiert, verkauft, verdrängt? Aus immer mehr Mietwohnungen werden teure Eigentumswohnungen. Und wenn gebaut wird, entstehen oftmals nur weitere Eigentumswohnungen. Was für die Einen Investition in eine sichere Geldanlage oder die Altersvorsorge ist, heißt für die Anderen oftmals Aufwertung, Mieterhöhung und Verdrängung. Die zu Beginn gezeigte Dokumentation „Verdrängung hat viele Gesichter“ beobachtet diesen Konflikt zwischen den verschiedenen Akteuren über fünf Jahre in einem Berliner Kiez. In der anschließenden Diskussion geht es um die Auswirkungen der umstrittenen Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen. Anfang März ist ein Umwandlungsverbot für Berlin erlassen worden. Mit ihm können die Bezirke die Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen in Milieuschutzgebieten verhindern. Was bringt die neue Umwandlungsverordnung? Ist sie ein wirksames Instrument gegen die Verdrängung aus dem Kiez? Welche Rolle spielt die Eigentumsbildung auf dem Wohnungsmarkt? Was kann darüber hinaus gegen Verdrängung unternommen werden? Und welche Formen der Gegenwehr gibt es darüber hinaus? Diese und weitere Fragen sollen gemeinsam diskutiert werden.
Es diskutieren:
Katrin Schmidberger, (mietenpolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen),
Ein Vertreter/Vertreterin von „Verdrängung hat viele Gesichter“ und Karla-Pappel-Initiative),
Dr. Carsten Brückner (Vorsitzender Haus & Grund Berlin).