Am Sonntag, den 8ten August fand ein nettes Picknick am Ufer nahe der gelben Stadtvilla (Lohmühlenstrasse 25) statt. Trotz Sommerloch kamen an die 30 bis 40 Menschen, jung und alt aus dem Kiez und den angrenzenten Kiezen. Mit dabei diesmal acht Beamte in Uniform, die den Auftrag hatten die umstrittene Stadtvilla zu beschützen. Und als wäre das nicht schon genug mußte auch noch ein Wachschützer in der Einzäunung der Stadtvilla patrollieren. Es gab leckeres Essen, viele Gespräche mit AnwohnerInnen, die über steigende Mieten und Moderniserungen und neue Bauprojekte klagten.
Beispielsweise wird im Hinterhof zwischen Kiefholzstraße und Karl Kunger Straße eine Fabriketage ausgebaut ohne das auch dort eine Bauschild steht. Die Fabriketage sieht nach Luxuslofts aus, in denen sich Reiche Eigentumswohnungen um die Millionen Euro erwerben können. Bauschilder aber sind gesetzlich vorgeschrieben. Auf ihnen müssen Bauherr und ausführende Firmen aufgeführt werden um z.B etwaige Haftungsansprüche erheben zu können. Dies ist nicht der erste Fall und die Regierenden haben kein Interesse an eine Transparenz, die es BürgerInnen ermöglichen könnte sich zu wehren.. Auch die Stadtvilla- mit ihren überhöhten Mieten, die den Mietspiegel im Kiez weiter anheizen – wurde über Monate ohne Schild gebaut.Trotz Protest und Anfragen an die zuständigen Behörden. Ebenso die Baugruppe KarLoh mit einem Quadratmeterpreis von 2000 Euro an der Karl Kunger Straße hat sich trotz vielfacher Beschwerden beim Amt über viele Monate darüber hinweggesetzt.
Ein anderer Anwohner klagte darüber das sich in seinem Haus viele Menschen mit Versprechungen auf Abfindungen haben abspeisen lassen und ausgezogen sind ohne je Geld dafür geshen zu haben. Luxusmoderniesierung, Mieterhöhungen und ein Anstieg des Meitspiegels werden die Folgen sein. Der Besitzer aus Schweden plant übrigens direkt am Ufer nahe der Lohmühlenbrücke zwei weitere Häuser. Für eines der beiden müssten zwei japanische Kirschbäume weichen.
Insgesamt war die Stimmung aber sehr ausgelassen und „Baugruppenarchitekt Fiesling aus der Schweinstrasse“ fordert die Picknickgäste auf sich zu verziehen damit er die letzten Brachflächen zubauen könne.
In der Stadtvilla blieben die Vorhänge zugezogen und alle Picknickgäste waren sich einig; der Kiez wird nicht aufgegeben. Wer arm ist, wer wenig Geld ha, der/die soll bleiben. Hingegen die Investoren, Architekten, der Senat und die Bauverwaltung brauchen mehr Druck, damit wir diese Forderung durchsetzen werden können.