Kurze News aus dem Kummer Kiez Nr. 5

Die Baugemeinschaft „KarLoh“ in der Lohmühlenstr/Karl-Kunger Str. wird stückchenweise bezogen. Das Bauvolumen beträgt 4,1 Millionen Euro. Wer viel Geld hat wohnt in den oberen Etagen. Denn der Platz an der Sonne in dem „Gemeinschafts“bau kostet entsprechend mehr. Und zu Sylvester konnte man auf dem Dach die gelungene Eroberung des Kiezes abfeiern.

Auf dem Grundstück haben natürlich noch nie Bäume gestanden. Und Menschen werden auch nicht durch die neuen Bauherren und -damen und deren Eigentumswohnungen verdrängt. Der Mietspiegel senkt sich sogar und der Wohnungsmarkt ist sehr entspannt. Und für die Architekten sind Baugruppen auch kein lukratives Geschäftsmodell, denn wer sich ein Eigenheim baut ist bekanntlich arm dran.

Auch Christian Schöningh, Architekt des häßlichen Schmückstückes im Kunger Kiez, ist natürlich ein der Kritik gegenüber sehr aufgeschlossener Mensch. Er hat eingesehen, das sein Treiben den Stress nicht lohnt, den er damit auf sich zieht. Er will auch nicht so enden wie die Baugruppe „Wohnen am Hochdamm“, welche laut Kiezgerüchteküche mitten in der Planungsphase kurz vorm Scheitern steht. Er zieht jetzt in die Wagenburg Lohmühle, anstatt gegenüber seinem Architekturbüro im Deutschen Architekturzentrum auf dem Gelände der Strandbar Kiki Blofeld eine weitere Baugruppe mit Eigentumswohnungen hinzupflanzen. Das Spreeufer wird also frei bleiben und nicht bebaut. Auch die neue Mittelschicht ist einsichtig und will den Verdrängungsprozess ärmerer Bevölkerungsschichten unterbrechen und zieht bereitwillig in eine Hochhaussiedlung nach Mahrzahn.

Frohes Neues Jahr

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