Diesmal in Pankow: Wer kennt sie nicht, diese „alternative“ Mittelschicht? Diese neoliberalen Gewinner im Kampf gegen die ärmeren Bevölkerungsschichten! Im Prenzelberg, Kreuzberg, Friedrichshain, Mitte, Treptow, Pankow, Weißensee … Überall fallen sie ein. Mit ihre Doppelmoral, ihrem Lifestyle und ihrer ausgrenzenden Lebensweise. Sie zerstören gewachsene Kieze und sorgen für Mieterhöhungen durch ihre Baugruppen. Dafür werden nicht selten Bäume auf den Brachflächen oder in Kleingärten, wie in Pankow, platt gemacht …
- Für einen läppischen Betrag als Ausgleichszahlung wurden 16 Pappeln von der Baugruppe KarLoh in Treptow gefällt. Zwei Rubinien unterschlug man beim Amt. Machte sich die Abholzung dadurch billiger. Ärgerlich nur das AnwohnerInnen das Gelände zuvor besetzt hatten und die Fällungen einige Zeit erschweren konnten.
- Oder die Baugruppe Schmollerplatz. Ein noch nie bebautes Biotop, ein verwilderter Stadtgarten, abgeholzt für eine weitere Baugruppe. Die Architektin war sich nicht zu doof Karla Pappel auf einer Stadtteilversammlung Wallnüsse anzubieten – von einem der uralten Wallnussbäume auf dem Gelände, den sie dann demnächst hat fällen lassen. Sie wohnte gegenüber und schaute immer auf das Biotop und kam so auf die grandiose Idee ihr erstes (queeres) Baugruppenhaus genau dort zu platzieren.
- Die Baugruppe in der Kiefholzstraße hat sich auch verdient gemacht. Dort wohnten Obdachlose. Dort versteckten sich Tiere mitten in der Stadt zwischen Wildwuchs und Kirschenbäumen auf dem ehemaligen Gelände der Deutschen Bahn… Und die Baugruppenschweine stellten sich für ihr Projekt noch ein Gentifizierungsfrei-Zertifikat aus. Damit nicht genug – sie gelobten die Bäume zu erhalten, die auf dem Grundstück standen. Aber Zack-hack, alles Platt. Damit der Unmut der alteingesessenen Bevölkerung sie nicht trifft haben sie vorsorglich das Gelände der größten Baugruppe rund um die Uhr bewachen lassen – natürlich zu Hungerlöhnen!
- Oder die seltsame Kleinfamilie, die sich mitten in einen Hinterhofgarten ein Einfamilienhaus reinstanzen ließ …
Nun mussten die Bauherren und -damen auf der Kleingartenanlage Famos ihr Gemetzel erst mal einstellen. Eine Gute Nachricht aus Pankow:
Nach dem Besuch eines Gutachters auf den bereits teilweise gerodeten Gärten am gestrigen Donnerstag, hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erneut einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht gestellt, dass die Bauarbeiten gestoppt werden müssen. Dem hat das Gericht am heutigen Freitag stattgegeben. Es wurde erneut ein Baustopp auf dem KGA Famos Gelände verhängt, aufgrund der vorschnellen Genehmigung zur Rodung durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, die offensichtlich die schützenswerten Nistplätze in den Kleingärten gefährdete.
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