„Verdrängung hat viele Gesichter“ und Baugruppenmesse

Eine kleine Info zu dem Film „Verdrängung hat viele Gesichter“ und der Baugruppenmesse „Experimentdays“. Dort lief der Dokumentarfilm über den Kiez. Unten eine Besprechung zum Thema aus der Filmcrew…

 

Baugruppenmesse

„Hallo Liebe Leute,
manchmal berichten wir einfach nicht von all den Vorführungen, weil wir schlicht keine Zeit hatten was zu schreiben. Erlaubt mir spannende Ereignisse auch rückwirkend mitzuteilen …

Ihr erinnert Euch? Wir haben den Film ja kürzlich auf der Berliner Baugruppenmesse platzieren können. Zwar nur in Ausschnitten, aber immerhin. Die Friedrich-Ebert-Stiftung wollte den Film richtiggehend (aber erfolglos) blockieren und verhindern. Weil: „Anti“. Das zeigt sehr schön das kaputte Demokratieverständnis dieser SPD-geführten Stiftung.
Doch ungefähr 20-30 Menschen haben sich für den Film und die Diskussion aufgeschlossen gezeigt. Ich hätte erwartet, dass uns dort die Fetzen um die Ohren fliegen. Aber die Architekten der Baugruppen verdrückten sich dezent. Und das Publikum war weit kritischer als erwartet. Es gab Leute die sich explizit bedanken, das wir mit dem Film einen Contrapunkt setzen – weil ihnen die „Experimentdays“ viel zu unkritisch seien.

Alles in Allem: Gut das wir es gemacht haben.
Zum Beispiel den gentrifizierenden Architekten und Baugruppenbesucher*innen inhaltlich auf die Pelle zu rücken. Und das wir mit unserer Kritik richtig liegen zeigte sich in der Vergangenheit auch daran, als sich von den Baugruppenbauenden Taz-Journalist*innen niemand gewagt hat mit uns aufs Podium zu setzen. Eigentlich ein Armutszeugniss.“

Baugruppenmesse und Gentrifizierung

Aus einer Ankündigung für den Dokumentarfilm über den Kiez in Alt-Treptow:

„Für alle, die den Film „Verdrängung hat viele Gesichter“ schon kennen; er wird auf der Baugruppenmesse laufen. Ursprünglich wollte die Stadtteilinitiative Karla Pappel den Film dort zeigen. Aber der Beirat hat ohne inhaltliche Begründung abgelehnt. Natürlich war das nicht anders zu erwarten, handelt es sich doch bei der Messe um eine Ansammlung von Architekt*innen, die ihr zahlungskräftiges Publikum anlocken – für den Bau von Eigentumswohnungen. Das Thema Gentrifizierung ist dort fehl am Platz und stört nur die Verkaufsveranstaltung…
Um so schöner,das dass Mietshaussyndikat auch den Film dort zeigen wollte. Nun wird er in Ausschnitten dort laufen.

Aus der Einladung:
„Mittlerweile ist der Begriff „Gentrifizierung“ in der Berlin geläufig. Doch wie kommt es, das Baugruppen immer wieder in diesen Kontext eingeordnet werden? Sind Baugruppen etwa auch Akteure im Verdrängungsprozess und im Verteilungskampf innerhalb der Stadt? Oder auch Profiteure?
Wie sieht es konkret aus wenn Baugruppen im Konflikt mit alteingesessenen und ärmeren Bevölkerungsschichten stehen? Gibt es Alternativen? Wie verlaufen die Konflikte?“