An der Krüllstrasse planen Baugruppenarchitekt Schöningh und Andere aus seinem Architekturbüro ein weiteres Eigentumshaus im Kiez. Die sogenannte Baugruppe heißt bezeichnender Weise Janushaus – die Doppelmoral der Baugruppen wird damit gut skizziert. Janus steht für einen Kopf mit zwei Gesichtern – und die Baugruppen verkörpern genau diese Doppeldeutigkeit: Einerseits so tun als sei man alternativ und gegen Gentrifizierung – andererseits spießig und nur auf den eigenen Vorteil bedacht fallen sie in den Kiez ein und sorgen für weitere Verdrängungsprozesse.
Der Versuch in der Krüllstrasse eine Baugruppe zu installieren konnte erfolgreich durch AnwohnerInnen gestört werden. Der Gentrifizierungsarchitekt Schöningh mußte leider kürzlich allen Interessenten an Eigentumswohnungen absagen weil sich auch die Stadtteilinitiative Karla Pappel angekündigt hat um mit den Leuten zu sprechen. Der Architekt fürchtete genau diese Auseinandersetzung und rief Freunde zu Hilfe, die im helfen sollten sein Büro zu bewachen. Nachdem aber telefonisch alle Interessenten kurzfristig ausgeladen wurden, hatte auch die Stadtteilinitiative keine Veranlassung mehr zu kommen.
Hinzu kommen nun neue Schwierigkeiten; der Boden an der Krüllstrasse gilt nach Auskunft von Bodenproben entnehmenden Arbeitern als schwer belastet und könnte damit ungeeignet sein für die Baugruppe.
Das hindert den Architekten nicht seine Finger nach anderen lukrativen Objekten auszustrecken. Laut InselmarktbesucherInnen, die sich für die Info verbürgen, wollen Schöningh und die sogenannten „Zusammenarbeiter“, wie sie sich selber nennen und sich selber auch gerne sehen würden, den Kiez mit weiteren Eigentumswohnungen zu pflastern.
Vorrausgesetzt wir machen ihnen nicht einen Strich durch die Rechnung.
Alle Menschen mit wenig Geld sollen hier im Kiez wohnen bleiben können. Wehren wir uns gemeinsam gegen Mieterhöhung und Verdrängung nicht nur in Alt-Treptow.
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