Am Samstag den 18.9. hatte ja die sagenhaft Baugruppe „wohnen am Hochdamm“ eingeladen. Die Verkaufsveranstaltung, geriet etwas aus den Fugen. Die örtliche Stadtteilinitiative hatte auch geladen. Und geladen waren auch die Diskussionen. Der Architekt und die Baugruppenmitglieder_innen mußten sich ziemlich viel Kritik anhören. Einge haben sich auch mit der Kritik auseinandergesetzt, doch die Frau des Architeckten zeigte denn auch schon wo es lang geht – einem Vertreter der Presse wurde das Filmen auf ihrem Eigentum untersagt obwohl eine öffentliche Einladung ergangen war. Anwohner_innen konfrontierten die Häuslebauer_innen damit das auch diese Baugruppe Teil der Zerstörung des Kiezes werden wird. Durch Eigentumsbildung, Zuzug der besserverdienenden Mittelschicht und Aufwertung des Kiezes werden ärmere Schichten verdrängt. Eine Rentnerin, die seit 1978 im Kiez wohnt, empörte sich über die Zerstörung des Kiezes und die Verdrängung. Der Architeckt ist in Vorleistung gegangen und hat das riesige Grundstück bereits erworben – Ein riskantes Wagnis. Bisher sind von 64 Wohneinheiten erst 15 Eigentumswohnungen vergeben worden. Wächst der Ärger im Kiez weiter wird es für egal welches Bauprojekt schwierig werden.
Im Februar soll gefällt werden. Die Garagen sollen bereits nächsten Monat abgerissen werden. Die alten Besitzer_innen haben bisher dafür keinen Ausgleich erhalten. Aber ein „Gentrifizierungs-Zertifikat“ haben sich die Bauherren und Damen bereits ausgestellt. Arrogante und selbstverliebte Gutmenschen.
Auf dem Gelände nächtigen derzeit noch Obdachlose und Anwohner_innen berichten auch dort wie am Schmollerplatz 1 von viel Kleingetier und Leben das mitten in der Stadt sein Überleben hat.
Mit ausreichend Polizei (sechs mittlere Polizeitransporter, die Damen und Herren in Kampfmontur) war die Baugruppe auch gut beschützt. Auf Nachfrage bei einigen gemütlicheren Beamten aus Alt-Treptow wurde erklärt, das „die Polizei auch Internet lesen könne, und bereitstünde, wenn aus anderen Stadtteilen gewisse Leute kämen, die seit zehn Tagen Aktion machten.“ Dies bezog sich möglicherweise auf die Verlinkung unserer Webseite mit anderen Gruppen. Der Baugruppe war die massive Polizeipräsenz keine gute Werbung für ihr Eigenheim.
Im Netz gibt es einen Hinweis auf die Baugruppe und Analyse der Baugruppen und ihre Bedeutung in der Stadt:
http://gentrificationblog.wordpress.com/2010/09/18/berlin-baugruppen-mit-gentrification-garantie/
Und unter der untenstehenden Adresse findet ihr in dem Beitrag den Hinweis auf dies „Gentrifizierungs-Zertifikat“:
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