Beste Baumscheibe 2019

Hallo, bestimmt habt Ihr schon lange gefiebert über die Frage, wer wohl Gewinner*in der besten Baumscheibe ist…

Wir haben nur zwei Baumscheiben gefunden, die einen inhaltlichen Bezug und wertvollen Beitrag zu Situation im Kiez darstellten. Alle anderen Baumscheiben waren entweder mit nutzlosem Ziergewächs verunstaltet oder in ihren natürlichen Zustand belassen. In letzterem wuchs das Unkraut wild und frei, oder der Müll verbreitete sich organsisch rund um die Baumscheibe und ist als wertvolles Abwertungsmerkmal für den Kiez besonders schützenswert.

Die sogenannten „schönsten“ Baumscheiben waren, wie gesagt, mit sinnloser Bepflanzung versehen und sollten nur der Aufwertung und der Verdrängung dienen. Man fütterte das „Gute-Mensch-Gen“. Dieses „Gute-Mensch-Gen“ ist natürlich in Wirklichkeit ein soziales Phänomen: Die Mittelschicht feiert sich selbst ab und verdrängt aus ihrem Kopf die Existenz von Armut in der Nachbarschaft.

Lange Rede, kurzer Sinn. Die beiden Gewinner*innen der besten Baumscheibe hier unten:

Die Baumbleibe des „Sozialbündnisses“
Das Sozialbündniss lehnte die Annahme des Preisgeldes aus Gründen der Bescheidenheit ab.
Hier ein Stand mit Unterstützer*innen von Karla Pappel und im Hintergrund die „Beste Baumscheibe“ von Karla Pappel…
Auch Karla Pappel verzichtete auf das Preisgeld (was die Initiative selber ausgelobt hatte). Man entschloss sich die 25,- an Seawatch zu spenden. Jeder Mensch konnte übrigens die Kartons rund um die Baumscheibe mit Orten der Verdrängung beschriften. Auf die Nennung der Baugruppen wurde verzichtet, weil dies die Anzahl der Kartons gesprengt hätte.
Leider haben wir zu spät einen Beitrag entdeckt der ebenfalls aussichtsreich im Wettbewerb um die „Beste Baumscheibe“ hätte laufen können. Jeanette, als Schreck der Mittelschicht und Gentrifizierungsspaßbremse bekannt, hat dieses wunderbare Objekt gestaltet.
Im Hintergrund ein Eigentumsneubau auf dem Gelände des ehemaligen Kiezmarktes
Ein Hoch auf Jeanette – auf das sie den Kiez noch lange nervt…

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