„Sind die Mieten denn wirklich zu hoch?“ BZ

Ein Artikel in der BZ veranlasst uns zu folgenden Fragen an den Autor:
Sehr geehrter Herr Schupelius,

wir möchten nach Lesen Ihres Artikels die untenstehenden Fragen aufgreifend erweitern und fragen Sie nach Ihren persönlichen Einkommensverhältnissen? Wieviel verdienen Sie netto im Monat? In welchem Stadtteil wohnen Sie und wie hoch ist Ihre Miete? Wohnen Sie in einer Eigentumswohnung? Kennen Sie Menschen, die Ihre Wohnungen aufgrund steigender Mieten verlassen mussten? Wieviel haben Sie konkret an den unten genannten Artikel verdient?
Warum, glauben Sie, sollten wir die BZ lesen?

In Erwartung einer Antwort verbleiben wir mit
freundlichen Grüssen

Karla Pappel Im Nachfolgenden könnt Ihr Eine Antwort auf den BZ – Artikel einer anderen Person lesen. Und am Ende findet Ihr die Dokumentation des BZ-Artikels.

Viel Spaß beim Lesen

„Sehr geehrter Herr Schupelius,

Unsere Frage:
Haben Sie für diesen Artikel eine zusätzliche finanzielle Anerkennung der Immobilieneigentümer bekommen und wenn ja: wie viel?

Anders können wir uns den eindeutigen Tenor Ihres Artikels nicht erklären. Wie laden Sie ein – da Sie etwas weltfremd zu sein scheinen – an der nächsten MietenStopp-Demo in Berlin teilzunehmen. So werden Sie wieder Kontakt zur Bevölkerung und den ganz realen Problemen der hier lebenden Menschen bekommen.

Wo steht geschrieben, dass in einer Hauptstadt die Mieten HOCH sein müssen? Ihr Artikel liest sich so, als wären hohe Mieten der Preis für Zuwanderung, die sich alle Berliner ganz dringend wünschen. WO leben Sie?

Berlin ist  n i c h t  London!

Die Berliner nennt man weltweit  h e l l e. Wir unternehmen etwas bevor wir hier ungewünschte Londoner Mietpreise bekommen.

Ihren Rat, dass Mieter, die überhöhte Mieten nicht mehr zahlen können, eben an den Stadtrand ziehen sollen – wo die Mieten genauso teuer sind! – können Sie sich in die Haare schmieren.

Noch einmal unsere Frage: haben Sie von Immobilieneigentümern zusätzlich Geld für diesen Artikel erhalten und wenn ja: wie viel?

Mit angemessener Hochachtung
Im Auftrag

Irene Wagner

BI GRUNDRECHT WOHNEN
Sprecherin Irene Wagner
Eschershauser Weg 25 D
14163 Berlin
T/ F 802 14 18
grundrechtwohnen@gmx.net“

http://www.bz-berlin.de/archiv/die-politiker-wollen-die-mieten-in-berlin-senken-aber-sind-sie-denn-wirklich-zu-hoch-article1503547.html

„Mein Ärger Der gerechte Zorn von Gunnar Schupelius

Die Politiker wollen die Mieten in Berlin senken. Aber sind sie denn wirklich zu hoch?

18. Juli 2012 01:50 Uhr, BZ | Aktualisiert 02:36 Die Mieten sind ein spezielles Berliner Thema.

In keiner anderen deutschen Stadt und in keinem Landkreis reden die Politiker so oft über Mieten, Miethöhen, Mietsenkungen, Mietbeihilfen und Sozial-Mieten, wie in unserer Stadt. Während sich um die Eigentümer kein einziger Abgeordneter oder Senator bemüht, werden Mieter behandelt wie heilige Kühe. Mit ihnen kann man hier Wahlen gewinnen. Derzeit wird kein Wahlkampf geführt, und dennoch reden alle über Mieten. Bausenator Müller (SPD) will sie im öffentlichen Wohnungsbau senken, koste es, was es wolle. Keine politische Partei widerspricht ihm. Sogar der Finanzsenator, der auf einer kostendeckenden Miete der stadteigenen Wohnungsbaugesellschaften bestehen müsste, hält sich auffallend bedeckt.

Doch wie ist es mit den Mieten wirklich. Sie steigen, das ist wahr.

Ein Beispiel aus Mitte: An der Chausseestrasse zahlt eine 53-jährige Frau für anderthalb Zimmer 360,54 Euro Kaltmiete an die bezirkseigene Wohnungsbaugesellschaft (WBM). Nun soll die Miete auf 681,86 Euro erhöht werden. Es handelt sich um eine Wohnung mit 58,62 Quadratmeter. Natürlich ist das eine unglaublich hohe Steigerung. Die Frage aber ist auch, wie denn eine Wohnung direkt im Zentrum Berlins in dieser Größe bisher nur 360 Euro kosten konnte. Das gibt es in keiner Großstadt Europas und schon gar nicht in einer Hauptstadt.

In London würde diese Wohnung in vergleichbarer Lage etwa 1500 Euro kosten. London ist eine dynamische Stadt mit einer Zuwanderung aus der ganzen Welt. Berlin möchte das ja auch sein. Unsere Einwohnerzahl stieg auf über 3,5 Millionen.

Ich kenne niemanden, der etwas dagegen hätte.

Natürlich wollen wir Mieten wie in London hier nicht haben.

Im Rechtsstreit um die besagte Wohnung in der Chausseestraße gab das Gericht deshalb keiner Seite recht, sondern entschied, dass die Miete bei

592 Euro

liegen sollte. Es orientierte sich an der ortsüblichen Vergleichsmiete.

Die wird weiter steigen.

Wenn wir eine Weltstadt bleiben wollen, die wächst, müssen wir uns damit abfinden. Dann müssen Mieter, die es sich in der Innenstadt nicht mehr leisten können, in andere Bezirke ziehen. Davon geht für sie die Welt nicht unter. Das ist anderen Städten ganz normal.

Die Leute im Protestcamp am Kottbusser Tor haben den Spruch: „Wir bleiben Innenstadt“ geprägt und wollen, dass ihre Miete sinkt, obwohl sie im Zentrum leben. Diese Forderung ist weltfremd. Wer sie erfüllt, muss neue Schulden aufnehmen. Das kann sich Berlin nicht leisten.

Hat Schupelius recht? Rufen Sie an: 030/2591 73153 oder Mail:
gunnar.schupelius@axelspringer.de“

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