Wir haben nur eine spärliche Information bekommen, aber so ungenau wie sie ist wollen wir diese jetzt trotzdem verbreiten:
Aus einer Mail an uns:
„Nun ist in der Karl Kunger Str. 26 – welche sich grad im scheinbar unaufhaltsamen Um- & Ausbau zu Eigentums – , oder besser gesagt , zu „Ferienwohnungen“ durch Aspire /Bearm befindet – leider ein Suizid geschehen . Ein sehr sehr trauriger Umstand … Und es macht verdammt nachdenklich … Wer , was & welche Umstände letztlich genau dazu geführt , oder welche dazu beigetragen haben… – darüber läßt sich nur spekulieren … *** Achtet auf Euch…- & vielleicht auch ein Stückchen weit auf Eure Nachbarn … ***“
Unsere Recherchen haben ergeben das sich im Hinterhaus ein älterer Bewohner umgebracht hat. Die Hintergründe sind uns nicht bekannt. Aber auf der Hand liegend kann auch sein, das Menschen um ihr Zukunft fürchten. Denn das Haus befindet sich in einem aggresiven Umwandlungsprozess des Investors Aspire. Da tritt dann auch schon mal ein Schweinehund auf und kündigt sich als Entmietungsspezialist an. Da wird offensichtlich illegal gebaut und ebenfalls illegale Ferienwohnungen betrieben. In beiden Fällen wird ermittelt. Da wirbt der Investor Aspire, man möge sich doch jetzt eine Wohnung bei ihnen kaufen, denn vergleichbare Mieten in Paris hätten 1980 gleich viel gekostet und lägen heute bei 12.000 Euro den Quadratmeter.
Wenn Menschen vereinzelt sind – wenn sie nie erlebt haben, das gemeinsame Gegenwehr erfolgreich sein kann – wenn man sowieso schon mit sich zu kämpfen hat kann der Suizid plötzlich wie eine Lösung erscheinen. Das ist traurig und schwer auszuhalten. Diese Gier, diese Rücksichtlosigkeit, diese Arroganz kann Menschen umbringen. Man wünscht solchen Investoren die Erfahrung am eigenen Leib, zum Beispiel hungern vor vollen Geldsäcken, die sie nicht fressen können – damit sie mal aufwachen…
Wir wissen wie gesagt nicht die Hintergründe – aber es stimmt uns mißtrauisch, denn dies ist nicht der erste Fall im Kiez. Den anderen Fall haben wir nicht Publik gemacht. Er war vor ungefähr sechs Monaten in der Beermannstr. 22. Auch dort brachte sich ein Mensch in seiner Wohnung um. Mitten in der Hochzeit der Entmietung durch einen „Kämpfende Verwaltung“, der SPD und der Autobahnlobby. Mieter*innen der Beermannhäuser, die sich damals gegen ihre Entmietung wehrten haben dessen Suizid und die Entmietung durch den Senat in ursächlichen Zusammenhang gestellt. Wir waren damals vorsichtig, auch wenn vieles dafür sprach. Aber wir müssen diese Fälle jetzt öffentlich machen – aus Respekt zu den Toten, als Erinnerung, als Aufforderungen die Vereinzelung zu durchbrechen. Als Aufforderung sich zu wehren und mit uns in Kontakt zu gehen.
Niemand wird alleine gelassen – das ist unsere Parole geworden. Die meinen wir ernst.
Aspirehäuser:
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