Polizeigewalt im Görlitzer Park

Wir dokumentieren eine Information. Liebe Grüsse Karla Pappel

„Nein zu Polizeigewalt.

In den letzten Tagen war rund um den und im Görlitzer Park eine
unverhältnismäßige Polizeipräsenz festzustellen und es kam zu
verstärkten Kontrollen sowie Festnahmen.
Eine mitarbeitende Person unserer Organisation, Lesbenberatung Berlin
e.V. / LesMigraS, wurde gestern Abend (15.03.2020) Zeug*in eines
rassistischen Polizeieinsatzes. Die Festnahme einer Schwarzen Person mit
Fixierung am Boden durch zwei Polizist*innen wurde beobachtet. Nach der
Aufforderung durch die Polizei weiterzugehen, dem sie nicht nachkam,
wurde sie selbst von hinten überwältigt und auf die Knie gezwungen und
ihr wurden auf dem Rücken Handschellen angelegt. Im Anschluss wurde sie
brutal in den Polizeiwagen gezerrt, wo ihre Personalien aufgenommen
wurden und ob sie auf einer Fahndungsliste steht (Die Antwort darauf des
Polizisten war: „Sie ist sauber.“). In der Situation waren mehrere
Polizist*innen im Wagen. Es kam zu rassistischen Aussagen auch unserer
Kolleg*in gegenüber. Auf eine sich anbahnende Panikattacke reagierte nur
ein Polizist sehr verhalten; ein anderer zog die Vorhänge zu, so dass
unsere mitarbeitende Person nicht mehr die Möglichkeit hatte, rauszuschauen.
Es gibt den Vorwurf, welches eine Anzeige mit sich zieht, der
Beamtenbeleidigung sowie Widerstand gegen die Staatsgewalt. Die Hände
unserer Kolleg*in zeigen Hämatome und Schwellungen.

Unser*e Kolleg*in ist mit KOP und Reachout in Verbindung.

Die Polizei fragte unsere Kolleg*in, ob sich das Ganze gelohnt hat. Wir
denken, Zivilcourage lohnt sich immer und ist gerade in Zeiten wie
diesen von enormer Bedeutung.

Wir sagen nein zu Polizeigewalt, Rassismus und einer Entsolidarisierung
innerhalb der Gesellschaft.

Passt gut auf Euch auf.

No to police violence.

In the last few days, a disproportionate police presence around and in
Görlitz Park was observed and there were increased controls and arrests.
A person working for our organisation, Lesbenberatung Berlin e.V. /
LesMigraS, witnessed a racist police operation yesterday evening (15.03.
2020). The arrest of a black person with fixation on the ground by two
police men was observed. After the police asked them to move on, which
they did not comply with, they themself were overpowered from behind and
forced on their knees and handcuffed on their back. They were then
brutally dragged into the police car, where their
personal details were taken down and the police checked whether they
were on a wanted list (the policeman’s answer to this was: „They are
clean.“). In this situation there were several policemen* inside the
car.It came to racist statements also towards our colleague. Only one
policeman reacted very cautiously to an imminent panic attack of them;
another one drew the curtains so that our co-worker had no chance to
look outside.
There is the accusation, which carries with it a charge of insulting
officials as well as resistance against the state authority. The hands
of our colleague show hematomas and swellings.

Our colleague is in contact with KOP and Reachout.

The police asked our colleague if it was worth it. We think that civil
courage is always worthwhile and is of enormous importance especially in
times like these.

We say no to police violence, racism and a de-solidarisation within society.

Take good care of yourself.“

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