Die Angst der Baugruppe BAWAMM und ihre Doppelmoral…

Moralisches Unrecht wird nicht dadurch besser, dass man ein zweifelhaftes Gesetz auf seiner Seite hat:
Am 23.4.2012 wurden die letzten 9 Bäume auf dem Baugelände an der Kiefholzstraße (BAWAMM) gefällt. Großspurig hatten der Architekt vor einiger Zeit davon gefaselt viele Bäume erhalten zu wollen. Erst bewarb man als Baugruppe im Grünen zu wohnen und dann wird erst einmal alles zerstört was da an schönem Wildwuchs auf dem ehemaligen Bahn-Gelände gewachsen war. Weg sind die Eichhörnchen auch hier, der Fuchs, die Nachtigall und die anderen Vögel. Stattdessen demnächst die satte Bionadebourgeoisie in ihrer „Gated Community“, die erst dann froh ist wenn der Kiez so langweilig und angepasst aussieht wie im Prenzelberg.

Die Verantwortlichen der Baugruppe haben für die Baumfällungen erneut eine Ausnahmegenehmigung erwirken können, genauso wie bei den ersten Fällungen, die ebenfalls zur Brutschutzzeit stattfanden, ausgestellt von Frau Fornacon (Tel: (030) 90297 – 5952 Umwelt- und Naturschutzamt Treptow/Köpenick (Fachbereich Naturschutz)). Die Politik begünstigt eine solche Entwicklung im Kiez. Das macht Menschen im Kiez so richtig wütend.

Erinnern wir uns gemeinsam: Diese Baugruppe hat sich sogar ein Gentrifizierungsfrei Zertifikat für ihr Treiben ausgestellt. Darüber hat der Kiez damals herzlich lachen können. Die Gutmenschen wollten nicht gerne verantwortlich gemacht werden für die Mieterhöhung durch Aufwertung. Also schrieben sie sich selber davon frei. Dabei haben ihre erbärmlichen Legebatterien mit 65 Wohneinheiten ein finanzielles Gesamtvolumen von sage und schreibe 20 Millionen Euro. Liz, Ana,Fin – so nennen sie ihre Häuser und verniedlichen die Gewalttätigkeit einer der bislang größten Baugemeinschaften in Berlin.  Bei einem Quadratmeterpreis von zwischen 2150,- und 2750,- Euro ist es ihnen piepegal was das für den Kiez und die sozial schwächeren Schichten bedeutet… Doch offensichtlich trauen sie Ihrem eigenen Gentrifizierungsfrei-Zertifikat längst nicht mehr. Die Angst geht um. Ein stolzer Architekt, eine sich ihrer Sache sichere Baugemeinschaft würde sich präsentieren. Aber kein Bauschild verweist auf den Architekten Marius Schliekmann oder auf die Projektleitung. Das Büro befindet sich im übrigen in Kreuzberg; Büro für Projektentwicklung Oranienplatz 5.

Gesetzlich in Berlin nicht vorgeschrieben, zogen die Verantwortlichen vor sich nicht für die Allgemeinheit angreifbar zu machen und kein Bauschild aufzustellen. Aber dafür ein Banner der Security! Rund um die Uhr lassen die Verantwortlichen die Baustelle bewachen. Was muss den Damen und Herren das Unbehagen im Nacken sitzen…

Bleibt noch zu sagen: Moralisch verkommen.  Sozial nur für sich selber. Gesellschaftlich gesehen aber asozial. Doch wenigstens juristisch im Recht. Darauf können sie bauen. Und auf  Mami und Papis Geld, der Erbschaft oder einem Einkommen, das genügend Bankkredite erlaubt. Bis die Krise kommt. Oder sie in einer Hungersnot im Kochtopf  landen; als Biowürstchen.

Wohnen im Grünen

Wohnen im Grünen…

Klare Sache: Legebatterien müssen bewacht werden

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