Category Archives: Was passiert im Nachbarkiez
Übergriffe der Polizei auf Mietendemo Berlin
Am Rande der Mietendemonstration in Berlin wurde im sogenannten Wrangelkiez ein leerer Laden besetzt. Er steht schon seit drei Jahren leer. Er wird so teuer vermietet – den will niemand haben.
Also rein in die Bude, dachten sich Einige. ( FOTOS siehe UNTEN! )
Obwohl die Polizei von Aktionen ausging, kam sie zu spät. Mehrerer hundert Menschen haben sich von der Demo gelöst und sind dann in den Laden reingegangen. Drei oder vier Besetzter*innen waren in dem Laden, als einige Polizeibeamte in Zivil von einem Hintereingang aus den Laden sicherten und die Continue reading
Sprechende Wände
Flüchtlinge und Rigaerstrasse: Teil Drei
Unter dem Deckmantel der Vermietung von Wohnraum an Flüchtlinge wurde ein Projekt der linken Szene angegriffen. Henkel versucht seine schlechten Wahlprognosen etwas aufzuhübschen und ein Teil der Presse arbeitet im zu. Billig und durchschaubar. Gegeninformation ist wichtig – damit sie mit den schlimmen Lügen und der Hetze nicht durchkommen werden. Denn der Angriff auf die Rigaerstrasse meint uns alle, die von Mieterhöhung, Armut, Verdrängung und existenziellen Nöten geplagt sind. Deshalb veröffentlichen wir auch untenstehenden Aufruf
Grade nachdem sich ein Teil der Genossenschaftler*innen in der Heidelbergerstr. 15-18 menschlich traurig über einmögliches Zusammenwohnen mit Flüchtlingen ausgesprochen hat, sind wir sehr froh das sich nicht alle dermassen dumm spalten lassen in dieser Stadt:
„Aufruf zur Demonstration: Wohnungen statt Lager – Solidarische
Strukturen erhalten und schaffen!
Wir von „Stop Deportation“ sind selbstorganisierte Geflüchtete aus
verschiedenen Lagern in Berlin und organisieren am Montag den 4.7.2016
um 17 Uhr eine Demonstration vom Lager in der Bornitzstraße 102 (Nahe
S/U-Lichtenberg) zur Rigaerstraße 94.
Das Lagersystem für Geflüchtete in Deutschland ist unerträglich. Die
Verhältnisse in der Asylunterkunft in der Bornitzstraße 102 sind
exemplarisch hierfür. Hier sind ca. 500 Menschen dazu gezwungen auf
engstem Raum miteinander zu leben. Seit Kurzem spitzen sich auch diese
Verhältnisse zu. Wegen Bauarbeiten im obersten Stockwerk wurden viele
von uns gezwungen in große Säle umzuziehen, in denen ca. 50-60
Menschen auf engstem Raum schlafen und leben. Auf 10m² kommen 4
Menschen. Eine Privatsphäre ist nicht vorhanden. Die Menschen, die sich
gegen diesen Umzug gewehrt haben, wurde von den Securities physisch
gezwungen.
Seit langem fordern wir, dass wir selbst entscheiden können was wir
essen. Denn das Essen in der Kantine des Lagers schmeckt nicht und ist
immer das Gleiche. Die Alternative zu diesem Essen ist es, sich drei
Tage im Voraus in eine Nutzungsliste für eine einzige (!) Küche
einzutragen. Diese ist nur wenige Stunden am Tag geöffnet. Da wir
offiziell mit Essen versorgt sind, bekommen wir nur sehr wenig Geld, was
das Kochen noch schwieriger macht.
Wir von „Stop Deportation“ haben vor der Räumung der
„Kadterschmiede“ in der Rigaer94 regelmäßig dort gekocht und gegen
Spende für dieses ein wenig Geld eingenommen. Dieser Raum war nicht nur
für uns ein Ort der Begegnung und Vernetzung sondern auch für viele
andere diskriminierte Menschen. Dass dieser Ort nun geräumt wurde um
angeblich ein neues Lager zu installieren, mit den selben Bedingungen,
gegen die wir kämpfen, ist wirklich zynisch.
Wir fordern den Erhalt der „Kadterschmiede“ als Ort der Solidarität
an dem Geflüchtete und AktivistInnen zusammen kommen können. Gleiches
gilt auch für den Wagenplatz Kanal, den der Bezirk Neukölln plant zu
räumen, um dort ein Containerlager zu bauen.
Stattdessen fordern wir Wohnungen für Geflüchtete mit eigenen Zimmern
und einer eigenen Küche. Wir wollen selbst entscheiden mit wem wir in
einer Wohnung leben und ganz normale Nachbarn sein, statt in Lagern
isoliert zu werden. Wir wollen keine Kantinen, die für uns
ungenießbares Essen kochen. Das können wir selbst und dann schmeckt es
auch.
Wohnungen statt Lager! Solidarische Strukturen müssen erhalten bleiben
und aufgebaut werden!“
Betreff: Räumung Rigaerstr. 94 / 2.Meldung
Filmveranstaltung mit Karla Pappel
Am 11.5. gibt es um 20.00 Uhr in der Friedelstrasse54 eine Filmveranstaltung mit dem Film „Verdrängung hat viele Gesichter“ : Karla Pappel ist Mitveranstalter*in
Film + Diskussion
Mit dem Film „Verdrängung hat viele Gesichter“ und anschließender Diskussion um „Radikale Stadtteilarbeit und Verankerung im Zusammenhang mit unseren Freiräumen/Friedel“. Ein Film über Verdrängung und Widerstand im Nachbarkiez. Unter anderem wird der Widerspruch zwischen Bionade-Bourgeoisie, linker Mittelschicht und Menschen am Existenzminimum bis zur Schmerzgrenze aufgefächert. Die Eigentumsbildung als Angriff auf eine lebenswürdige Stadt wird in ihren sozialen Auswirkungen nachgezeichnet.
Karla Pappel Treffen ist am 18.5. um 19.00 Uhr wie immer in Loesje, Karl Kunger Str 55, Alt Treptow – Jeden dritten Mittwoch im Monat
Brief eines Kanaken an einen verlorenen Freund – Über den aufrechten Gang
Bevor wir den offenen Brief auf einen verlorenen Freund abdrucken, ein paar einleitende Worte vorweg.
Wir haben schon viel erlebt… Was wurden wir angegiftelt und niederträchtig beschimpft als wir die Baugruppen mit ihrem Eigentumsneubauwahn im Kiez zum Thema machten? Was mussten wir uns für einen Müll in der BVV-Treptow vom Baustadtrat Hölmer anhören, der sein Lieblingsprojekt am Spreeufer – Luxusbauten von Agromex – verteidigte? Was haben wir die Arroganz der Macht zu spüren bekommen als die Spezialdemokraten die A100 durch die Kleinanlage und die Häuser in der Beermannstrasse mit Hilfe der Polizei trieben? Und es verwundert auch nicht das sich Leute auf unsere soziale Arbeit drauf setzen und sagen zum Beispiel: Karla Pappel ist Scheiße, aber wir haben ja eine Mietberatung im Kiez, die ist super. Obwohl wir die Mietberatung hergeholt haben. Es ist aber auch ein Trauerspiel mit dieser Mieter“gemeinschaft“, die zwar kompetente Anwälte bereit stellt, aber eine unserer engagierte Anwältin aus der Beratung (Carola Handwerk und Henrik Solf) rausschmiss weil sie wagte die poststalinistischen, hierarchische Struktur der Vereins anzugreifen (wir fordern immer noch ihre Wiedereinstellung) (Mehr auch hier: Link zu den Anwält*innen). Wir haben auch nicht den Löffel abgegeben, Continue reading
Karla Pappel ruft auf zur Teilnahme an der Walpurgisdemo im Wedding
Gemeinsam starten wir um 15.00 bis 16.00 Uhr Hermannplatz Neukölln mit „Friedelstr45“ und „Zwangsräumung verhindern!“
Gemeinsame Anfahrt mit der Bahn.
Oder wir treffen uns:
Um 18.30 Uhr U8/U9 Osloer Strasse. Da geht die Demonstration dann los.
Aus dem Aufruf:
„Stadtteilpolitische Bewegungen werden sich am 30.04.2016 in Berlin auf die Straße begeben, um bestehende, gemeinsame Kämpfe gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung sichtbar zu machen. Ziel des Tages ist nicht nur, Kämpfe durch Sichtbarmachung zu unterstützen, symbolisch zusammenzuführen: um nicht nur bei einer Symbolpolitik stehen zu bleiben, müssen die Schnittpunkte der unterschiedlichen und dennoch zusammengehörenden Kämpfe auch im Alltag betont und praktisch begreifbar gemacht werden.
Der 30.04. muss daher weiter als stadtpolitischer Aktions- und Kampftag im kollektiven Gedächtnis beworben werden.
Wir, stadtteilppolitische Aktive aus vielen Kiezen Berlins, rufen dazu auf, nicht nur am 30.04. und am 01.05. auf die Straße zu gehen, sondern vielmehr tagtäglich antikapitalistische Widerständigkeit und Solidarität zu leben:
„Solidarische Kieze aufbauen – Für einen antikapitalistischen Widerstand“
Der 30. April hat als politischer Kampftag eine lange Tradition. In Berlin findet an diesem Datum seit 2012 eine der größten regelmäßigen antikapitalistischen Demonstrationen statt – so auch 2016 unter dem Motto „Organize – United Neighbours gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung“. Continue reading
Anarchismus in Kreuzberg bis 1933
Stadtführung: Anarchismus in Kreuzberg bis 1933
Für die Entwicklung der deutschen anarchistischen Bewegung bis 1933
fungierte Berlin stets als wichtiges Zentrum. Gerade Kreuzberg spielte
dabei eine herausragende Rolle: Hier wohnte Johann Most, hier bestanden
öffentliche und klandestine Gruppen, hier wurden der „Freie Arbeiter“
und der „Sozialist“ Gustav Landauers gedruckt, wurden Kontroversen
ausgetragen, fanden „große öffentliche Volksversammlungen“ mit über
1.000 Teilnehmenden statt. Auf dieser Spurensuche begegnen wir der
Vielfalt der historischen anarchistischen Bewegung und zeigen die
Verankerung in Gewerkschaften und beginnenden Emanzipationsbewegungen
der Moderne.
Veranstalter: Gustav Landauer Denkmal Initiative
Beitrag: Spende
Sonntag, 18.10.2015, 14.00-17.00 Uhr
Treffpunkt: vor Oppelner Straße 45 (nahe U-Bhf. Schlesisches Tor)
Prenzelberginfo – Mieter im Kampf
Aus Solidarität und zur Unterstützung veröffentlichen wir folgenden Beitrag:
Bezirk verhängt Baustopp für die Kopenhagener Straße 46
Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner hat am Donnerstag Abend angekündigt, heute (Freitag) für das Haus Kopenhagener Straße 46 einen vollständigen Baustopp zu verhängen.
Das im Besitz der Christmann-Gruppe befindliche Haus steht seit über eineinhalb Jahren als Beispiel für Vermieterschikanen im Fokus der Medien. Letzter Höhepunkt war der Verschluss einer Schornsteinöffnung, der der Familie von Sven Fischer – die letzten Mieters des Hauses – fast das Leben gekostet hätte: Die Abgase des Gasheizung konnten nicht mehr abziehen und breiteten sich in der Wohnung aus. Nur durch einen Zufall wurde der Kaminverschluss entdeckt. Fischer sieht nach all den Schikanen darin einen Mordanschlag des Hauseigentümers und hat eine entsprechende Strafanzeige gestellt.
Am Rande einer Veranstaltung zu Bauarbeiten im Mauerpark hatte Sven Fischer Bezirksstadtrat Kirchner auf eine offenbar schon zuvor gemachte Zusage zu einem umfassenden Baustopp angesprochen. Kirchner erklärte daraufhin, dass er sich „gleich morgen“ (also am heutigen Freitag) mit der Bauaufsicht des Bezirkes zusammensetzen werde, mit dem Ziel einen den sofortigen Baustopp zu veranlassen. Continue reading